Pruszcz Gdański

Die offizielle Verschwisterung mit der polnischen Stadt Pruszcz Gdański fand am 25. April 2012 statt. An diesem Tag wurde die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.

Als Hofheim am 31. Oktober 2008 die Partnerschaft mit dem italienischen Buccino einging, wurde ziemlich zeitgleich die Idee geboren, sich auch mit einer osteuropäischen Stadt zu verschwistern. Die wechselhafte deutsch-polnische Geschichte veranlasste den Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften, freundschaftliche Kontakte zu einer polnischen Stadt zu suchen. Die Europäische Union übermittelte eine Liste mit rund 50 Städten, die Partner suchten.
Mit acht interessierten Städten suchte Hofheim näheren Kontakt und bei den dann verbliebenen zwei Partnern kristallisierte sich Pruszcz Gdański heraus.

Pruszcz Gdański liegt im Süden der sogenannten Dreistadt mit den Zentren Gdańsk (Danzig), Sopot (Zoppot) und Gdynia (Gdingen). Die Danziger Bucht liegt etwa 14 Kilometer nordöstlich der Stadt.
Schon im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung erschienen erste Ansiedlungsspuren, die bis ins 9. Jahrhundert ununterbrochen andauerten. Diese Tatsache hat für Pruszcz Gdański einen einmaligen historischen Wert. 1367 wird Pruszcz ein Dorf mit allen dazugehörenden Rechten, was mit mehreren Privilegien, aber auch zusätzlichen Verpflichtungen wie eine Steuerabgabe verbunden ist. Im Jahr 1951 bekommt Pruszcz die Bezeichnung „Gdański“ hinzu, um an die starke Zugehörigkeit an Danzig zu erinnern.

Die Nachkriegsgeschichte von Pruszcz Gdański war eng mit der industriellen Entwicklung von Danzig verbunden. Hier hatten die Betriebe einen Sitz, die Anlagen und Elemente für den Schiffsbau erzeugten. In der Stadt entstanden viele neue Wohnungen und Dienstleistungsbetriebe. Auch die Landwirtschaft – Zuckerfabrik, Molkerei, Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen – spielte eine große Rolle.

Heute zählt Pruszcz Gdański gut 26.000 Einwohner und hat sich zu einem wichtigen Auto- und Eisenbahnverkehrsknoten entwickelt. Diese Lage, Verwaltungsorgane, landwirtschaftliche Verarbeitungs-Industrie, Gesundheitsfürsorge, Kultureinrichtungen – das sind Elemente, die aus der Stadt Pruszcz Gdański ein landwirtschaftliches Zentrum und den Sitz vieler Unternehmen im Ballungsgebiet Danzig machten.


Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Förderkreises Hofheimer Städtepartnerschaften (FHS):

www.fhs-online.de
www.pruszcz-gdanski.pl

Pruszcz Gdański - Bürgerbegegnungen

Hofheimerinnen und Hofheimer erzählen ihre Geschichten, die sie in Pruszcz Gdański erlebt haben.

Die polnischen Gäste trafen mit zwei Flügen am Donnerstag, den 11.09.2025 bei uns ein. Schon am Nachmittag bestand die Gelegenheit, an einer Stadtführung in Hofheim teilzunehmen. So konnten die Gäste etwas zur Geschichte und zur Entwicklung der Stadt erfahren sowie historische und aktuell wichtige Gebäude sehen. Die Gäste zeigten sich sehr interessiert an all den Dingen, die erläutert wurden.

Abends gab es ein Arbeitsessen mit Vertretern beider Städte und des Förderkreises, bei dem vor allem die aktuellen Veränderungen in Hofheim besprochen wurden. 

Am Freitagmorgen fand die offizielle Begrüßung im Hofheimer Rathaus mit Reden der jeweiligen Bürgermeister und der Referenten des Förderkreises statt. Im Anschluss erfolgte die feierliche Namensgebung für den Sitzungssaal Nr. 4. Dieser Sitzungsraum im Rathaus trägt von nun an offiziell den Namen: PRUSZCZ GDAŃSKI.
Am Nachmittag wurde der erste Ausflug zum Bahaí Tempel nach Langenhain unternommen. Wir hörten dort eine Einführung zur „Bahaí-Philosophie“ und durften die fabelhafte Akustik des Tempelgebäudes erleben. Danach erläuterte der Gärtner die dortige Art der Bodenbearbeitung, nämlich der Permakultur. Zum Abschluss nahmen wir in der Cafeteria des Besucherzentrums einen Imbiss ein.

Am Samstagvormittag machten wir einen Tagesausflug mit dem Zug nach Limburg. Dort führte uns die Fremdenführerin durch die Stadt und erzählte ausführlich über die Geschichte. Rechtzeitig kamen wir in die Gaststätte „Zum Braustübel“, wo wir vortrefflich speisen und trinken konnten. Frisch gestärkt wurde dann die Limburger Innenstadt individuell erkundet und danach fuhren wir mit dem Zug zurück nach Hofheim.

 Am Sonntag fand kein gemeinschaftlich organisiertes Programm statt, jedoch gab es viele individuellen Ausflüge.

Am Montag unternahmen wir die „Wolkenkratzer-Tour“ in Frankfurt. Wir fuhren mit der S-Bahn zur Taunusanlage. Von dort machten wir einen Spaziergang in Richtung Alte Oper und erläuterten den Gästen die Geschichte des Gebäudes. Danach startete die geführte Besichtigung. Als erstes gingen wir in den Commerzbank-Turm, wo wir die großzügige Cafeteria/Kantine dieses Gebäudekomplexes begutachten konnten. Die Fremdenführerin erzählte über die Hochhäuser und erläuterete eine Reihe von Zahlen, was viele von uns ins Staunen versetzte. Als Abschluss fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform des „Main-Tower“. Die Krönung war ein Regenbogen, auf den man von dort oben hinabblicken konnte. Nachdem wir die luftige Höhe verlassen hatten, begaben wir uns zur Hauptwache. Von dort ging es mit der S2 zurück nach Hofheim.
Am späten Nachmittag fuhren wir nach Flörsheim, wo uns im Restaurant „Zum Hirsch“ das gemeinsame Abschiedsessen erwartete. Nach feierlichen Reden und Dankesbekundungen wurden beidseitig Geschenke überreicht. Anschließend wurde das leckere Buffet  eröffnet. Zum Ausklang des Abends ließen es sich die polnischen Gäste sowie einige einheimische Kenner nicht nehmen, das Lied „Sto lat“ anzustimmen, dem ein weiteres Lied folgte, bevor man sich für dieses Mal voneinander verabschiedete.

Am Dienstag wurde die Besuchsgruppe zum Flughafen begleitet und dort verabschiedet, bis zum Wiedersehen. Do zobaczenia.

 

von Helmut Wielpütz

 

Gleich am Donnerstag, 13.Juni um 17:00 Uhr fand die offizielle Begrüßung im Haus Wiedemann statt. Davor hatten wir Zeit uns etwas in der Stadt umzusehen, Geld zu wechseln und in dem beliebten Restaurant Chamäleon Mittag zu essen.

Im Haus Wiedemann begrüßten uns Bürgermeister Janusz Wróbel und andere Vertreter der Stadt, und wir freuten uns neue und alte Bekannte wieder zu sehen. Das Treffen fand im Ausstellungsraum statt und wir durften die laufende Ausstellung unter dem Titel „Danziger Maler“ besichtigen - schöne Bilder von bekannten Malern aus der Umgebung. Nebenbei gab es zu trinken und köstlich belegte Häppchen.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus Richtung Kaschubei nach Bytów. Dort gibt es eine Mittelalterliche Burg des deutschen Ritterordens. Wir bekamen eine Führung durch die Räume. Heute wird die Burg als Kulturzentrum genutzt. Wir sahen dort eine Ausstellung mit naiver Malerei eines bekannten kaschubischen Künstlers und eine Abteilung mit Kaschubischem Kunstgewerbe: Spielsachen, Trachtenkleidung, Heiligenbilder und mehr.
Anschließend besuchten wir ein Freilichtmuseum in dem wir alte Handwerkskunst sahen und uns das Leben in den alten Zeiten vorstellen konnten. In einer ausgebauten Scheune durften wir ein köstliches Mittagessen genießen. Nach einer Kaffeepause ging es zurück zum Hotel. 

Die Zeit, die wir in den nächsten Tagen zur Verfügung hatten, wurde von unserer Gruppe unterschiedlich genutzt. Einige besuchten Danzig, schlenderten durch die Gassen und bewunderten die Architektur der Altstadt, andere fuhren mit einem Schiff zur Danziger Werft, besuchten Museen oder ließen sich am Ufer der Mottlau in einem Restaurant nieder. Die Zuhausegebliebenen konnten das Stadtfest von Pruszcz Gdański besuchen und an der Enthüllung einer Gedenkbank teilnehmen.

Am Abend des 15. Juni fand in der Faktoria (Ein nachgebauter Handelsposten, in dem Römer und Wikinger Handelsgeschäfte, hauptsächlich mit Bernstein betrieben) ein feierliches Festessen statt. Es war eine Jubiläumsfeier zum 20-jährigen Bestehen der Zusammenarbeit von Pruszcz Gdański mit Silute in Litauen. Auch Gäste aus Belgien und der Ukraine waren geladen. 

Die nächste freie Zeit wurde wieder unterschiedlich genutzt und am Abend waren wir eingeladen zu einem Imbiss im Sport - und Kulturzentrum. Es gab auch diverse Musikkonzerte in der Faktoria, aber die meisten unserer Truppe bevorzugten es, in der Bar „Seven Sports“ das Fußballspiel Deutschland gegen Schottland zu sehen. Dort konnten sie einen Sieg Deutschlands bejubeln.

Am nächsten Tag (Montag) trafen wir uns alle zu einer Fahrt nach Frombork „Frauenburg“ und Elbląg „Elbing“.In Frombork steht eine Kathedrale mit prachtvoller Ausstattung. In diesem Gotteshaus hörten wir ein Orgelkonzert. Anschließend konnte man sich im Ort umsehen, oder den Aussichtsturm besteigen. Man hat von dort einen wunderschönen Blick auf das Frische Haft bis nach Russland hinein.

Das Besondere in diesem Turm aber ist das Foucaultsche Pendel. Eine Kugel hängt an einem 28 m langen Seil. Ihre Schwingung dokumentiert, dass die Erde sich dreht. Nikolaus Kopernikus wirkte in der ersten Hälfte des 16. Jhd. in Frombork als Domherr und betrieb privat astronomische Studien.

In dem hübschen Städtchen Elbląg hatten wir dann noch Zeit für eine Stadtbesichtigung und einen Besuch im Café. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast ganz zerstört, aber wieder getreu aufgebaut.

Der 18.Juni war dann der Tag unserer Rückreise. Wir verließen Polen mit einer Menge bleibender Eindrücke und einer Erinnerung an wunderbare Gastgeber.

Bardzo dziękujemy/ Vielen Dank     
Do widzenia/ Auf Wiedersehen 

von Heidi Henningsen

11 Jahre Freundschaft mit Pruszcz Gdański

Am Donnerstagabend durften wir 35 Gäste aus unserer Partnerstadt Pruszcz Gdański herzlich begrüßen.

Der Freitag startete mit einem Empfang durch Bürgermeister Christian Vogt, begleitet durch die Stadträte Wolfgang Exner, Bernhard Köppler und Matthias Hees auf dem “ Birkenhof“ in Hofheim. Herr Bürgermeister Vogt betonte die Nähe zur Großstadt, aber auch die ländliche Anbindung mit viel Landwirtschaft rund um Hofheim. Gregor Betzel, der Betreiber des Birkenhofs, klärte über den Obstanbau auf und sprach über die Produktion von Apfelsaft, Süßer und Apfelwein. Gestärkt durch ein schönes Büffet machte sich die Reisegruppe auf den Weg zu einer Rundfahrt durch Hofheim und Stadtteile. An der ersten Station, der Feuerwache in Hofheim, konnte der Fuhrpark bestaunt werden. In Wallau waren es die neue Ländcheshalle, die alte evangelische Kirche und die alten Höfe, die sich mit einer gespendeten Runde Eis noch besser erkunden ließen. Die Endstation war der Bahá‘i Tempel in Langenhain. Der Sakralbau, auch Haus der Andacht genannt, ist der einzige in Deutschland dieser Gemeinde. Einige Mitglieder des FHS empfingen die Gruppe zu Tee, Kaffee, Wasser und einem kleinen Picknick.

Eine längere Ausflugsfahrt war für den Samstag angesagt. Das Ziel war die Domstadt Speyer, eine der ältesten Städte Deutschlands. Die Besichtigung des Kaiser -und Mariendoms zeigte die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche und der Rundgang in der Altstadt ging auf historischem Kopfsteinpflaster.

Abgerundet wurde der Tag durch die Einkehr bei der Gutsschänke „Preis“ in Hochheim mit einem traditionellen Essen hessischer Art.

Der Sonntag begann im Rahmen der Veranstaltung „50 Jahre“ Musikschule Hofheim mit einem Konzert eines Mitglieds der polnischen Gruppe. Paweł Zagańczyk am Akkordeon und sein Sohn Antoni an der Klarinette spielten im Park am Krankenhaus. Unsere Gäste genießten die gelungene Veranstaltung im Schatten der Bäume. Der restliche Sonntag stand zur freien Verfügung und wurde durch die Gastgeber sehr abwechslungsreich gestaltet.

Der Montag ist der „freie“ Tag ohne Programm. Manche Ausflüge u.a. nach Frankfurt und Bad Homburg wurden selbständig organisiert, bevor man sich am Abend zum Abschiedsabend im Bürgerhaus in Marxheim traf.

Musikalisch umrahmt von Beate Kletti und moderiert vom 2. Vorsitzenden Hans Jürgen Koblitz, wurden Dankesreden von den Bürgermeistern beider Städte und der Vorsitzenden des Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften Ingrid Bender gehalten, Gastgeschenke ausgetauscht und eine herzliche Einladung für das nächste Jahr nach Pruszcz Gdański zu kommen, ausgesprochen. Es wurde ausgelassen gesungen und getanzt und ein gelungenes Büffet rundete den Besuch ab.

Am Dienstagmorgen hieß es dann Abschied nehmen und alle hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr im Juni in Pruszcz Gdański.

von Ingrid Bender

Am 13. September 2022 ist eine Hofheimer-Gruppe (Erwachsene und Jugendliche) nach Danzig geflogen. Das Programm für den besonderen Besuch (10 Jahre Jubiläum zwischen unseren Städten Pruszcz Gdański - Hofheim) war sehr abwechslungsreich und interessant.

Gleich am ersten Tag wurde eine Epitaphien-Ausstellung im Wiedemann Haus besichtigt, wo auch die offizielle Begrüßung durch Bürgermeister Wróbel stattgefunden hatte.

Am folgenden Tag organisierten die Gastgeber ein Konzert im Lyceum Nr. 1. Die Schüler aus der Musikschule in Hofheim spielten dort einige bekannten Rocksongs. Überraschenderweise hat gleich beim ersten Stück der Direktor der Schule seine Gitarre gegriffen und ist auf die Bühne gestiegen. Die Stimmung war großartig! Nach der Musikveranstaltung gab es eine 3-stündige Stadtbesichtigung. Bürgermeister Wróbel hat sich dafür Zeit genommen und persönlich seine Stadt ausführlich gezeigt.

Eine wichtige Besonderheit war die Enthüllung der Informationstafel über Hofheim, die die Stadt Hofheim zum 10 Jahre Jubiläum der Partnerschaft, feierlich geschenkt hatte. Merkwürdigerweise kamen zu dem Ereignis keine Bewohner, was ziemlich ernüchternd war.
Die Gastgeber hatten im Programm einen Ausflug nach Pelplin organisiert (in Polen bekannte Pilger-Stadt), wo man ein Kloster, ein Museum und eine bedeutende Basilika besichtigt hatte.

Am Abend feierten alle zusammen, beim festlichen Grill-Essen den bedeutenden Festtag. In der familiären Atmosphäre gab es einige Reden, mehrere Geschenke wurden ausgetauscht und eine hübsche Überraschungstorte, ein Geschenk des Bürgermeisters Vogt, vollendete den besonderen Abend.

Am nächsten Tag fuhren alle beim schönen Wetter zu der Danziger Werder. Dort besichtige man eine alte Mühle, eine kleine Kirche und zwei so genannte Vorlaubhäuser, die für diese Landschaft typisch sind. Am selben Abend gab es eine große Überraschung - ein exklusives Konzert der bekannten polnischen Jazz-Sängerin Krystyna Duras. Die Begeisterung der Zuschauer kannte keine Grenzen.

Am letzten Tag sind viele Hofheimer auf eigene Faust nach Danzig gefahren. Es war ein wunderschöner sonniger Tag, den einige draußen in zahlreichen Cafés verbracht hatten. Am Abend fand ein traditioneller Seniorenball mit der Teilnahme von Hofheimer Gästen statt, der durch Bürgermeister Wróbel organisiert wurde. Mit wunderbaren Eindrücken und Landschaftsbilder im Kopf und Herzen, sind alle Hofheimer nach Deutschland zurückgeflogen.
Es war eine großartige Begegnung in Pruszcz Gdański.

von Helena Taranczewski 

 

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