Sehenswertes in Hofheim

In Hofheim und in den Stadtteilen gibt es viel zu sehen. Eine kleine Vorauswahl von Sehenswürdigkeiten soll Ihnen helfen, unsere schöne Stadt zu erkunden.

Unter der Herrschaft der Grafen von Eppstein wurde 1529 das Rathaus (ursprünglich als Kaufhaus) gebaut. 1900 musste die Giebelseite des zentral gelegenen Gebäudes erneuert werden. Dabei erhielt es einen Vorbau mit Fachwerkkonstruktion und somit sein heutiges Aussehen. Als 1974 das historische Rathaus endgültig für die umfangreicher gewordene Verwaltung zu klein und ein moderner Neubau notwendig geworden war, sanierte die Stadt das dominante Gebäude grundlegend; heute befindet sich hier das "Alte Rathaus-Café".

Der Laufbrunnen an der Stirnseite erinnert an die erste Wasserleitung von Hofheim, die um 1900 von einer Quelle zum Rathaus geführt wurde. Bereits 1675 war an dieser Stelle der erste öffentliche Brunnen eingerichtet worden.

Das einzige Bahá`i-Haus der Andacht Europas steht in Langenhain. Es wurde durch Dipl. Ing. Teuto Rocholl, in Frankfurt am Main entworfen und erbaut. Seine tragenden Elemente aus vorgefertigten Betonteilen mit Stahleinlagen wurden in den Niederlanden hergestellt. Der Kuppelbau hat eine Grundfläche von 48 m Durchmesser. Die Höhe vom gewachsenen Boden bis zur Spitze beträgt fast 28 m. Dreimal neun Pfeiler begrenzen den Innenraum und tragen die Kuppel. Die siebenundzwanzig nach oben strebenden Rippen enden in einem Ring, der eine Laterne trägt. In den Kuppelfeldern zwischen den Rippen befinden sich regelmäßig angeordnet 570 rautenförmige überdachte Glasfensteröffnungen, durch die das Tageslicht hereinflutet und bei Sonnenschein vielfach reflektiert, ein lebhaftes Spiel von Licht und Schatten zeigt.

Eingeweiht wurde das Haus der Andacht im Juli 1964 nach vier Jahren Bauzeit. Zum Bau trugen Bahá´ì aus aller Welt bei. Das Land Hessen nahm das Bahá`i-Haus der Andacht in Langenhain 1991 in den Kreis der Kulturdenkmäler auf.

Die Bahá`i Häuser der Andacht sind Brennpunkte des Gedenkens an den Schöpfer, Ausdruck der Liebe zwischen Gott und Mensch. Sie stehen allen Menschen offen, ungeachtet aller Unterschiede der Weltanschauung. Nationalität, Hautfarbe, Rasse oder Muttersprache. Sie sind Orte stiller Meditation.

Besuchen Sie das Europäische Haus der Andacht in Hofheim-Langenhain. Öffnungszeiten: 1. April – 31. Oktober täglich von 9:00 bis 20:00 Uhr, 1. November – 31. März täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr). Das dazugehörige Besucherzentrum hat folgende Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. Andachten finden jeden Sonntag um 15.00 Uhr statt. Besucher- und Informationszentrum, Eppsteiner Str. 95.

Weitere Infos und Anfahrtsbeschreibung erhalten Sie unter www.bahai.de.

Anfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln: von Frankfurt mit der S 2 Richtung Niedernhausen bis Bahnhof Hofheim. Mit Buslinie 403 (von Hofheim Busbahnhof in Richtung Wildsachsen) bis Haltestelle “Langenhain-Siedlung".

Die Bergkapelle verdankt ihre Entstehung einem Gelöbnis, dass die Einwohner Hofheims am 03. Juni 1666 wegen der ringsum wütenden Pest ablegten. Der damalige Pfarrer Johannes Gleidener zog mit seiner Gemeinde in einer Prozession auf den "Rabberg" (Räuberberg), betete um Verschonung von der Pest und versprach, an dieser Stelle eine Marienkapelle zu bauen und alljährlich am ersten Sonntag im Juli eine Wallfahrt dorthin zu unternehmen.

Ein Jahr später wurde die erste Kapelle- ein Fachwerkbau- vollendet und am 29. September 1667 eingeweiht. Bald kamen immer mehr Pilger zu den Wallfahrten, und tatsächlich gab es in Hofheim und den anderen Gemeinden, die sich am Gelübde beteiligt hatten, keinen einzigen Pestkranken. Bis heute ziehen am ersten Sonntag im Juli viele Gläubige aus den katholischen Kirchengemeinden von Hofheim, Münster, Kriftel, Zeilsheim und Hattersheim in feierlicher Prozession den Berg hinauf.

Im Jahre 1772 begann mit dem Bau einer neuen, größeren Kapelle, die 1784 eingeweiht, aber bereits elf Jahre später von plündernden Soldaten zerstört wurde. Das mit Notaltären ausgestattete Gemäuer verwitterte langsam. Von 1851 bis 1857 wurde die Kapelle von Grund auf erneuert und erhielt ihr heutiges Aussehen.

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Bergkapelle wurde 1916 die Treppe zur Kapelle erbaut.

Gleichzeitig wurden von den ehemals sieben Stationen eines alten Kreuzweges - Fußfälle Christi genannt - vier auf Podeste neben der Treppe aufgestellt. Die Kreuzwegstationen waren 1701 von dem bekannten Aschaffenburger Bildhauer Anton Wermerskirch aus Main-Sandstein gefertigt worden.

Unter den Kunstwerken im Inneren der Kapelle befinden sich mehrere Holzfiguren. Die Kreuzigungsgruppe wurde 1776 von Johann Georg Biterich geschaffen.

Der Schmerzensmann (Christus an der Geißelsäule) stammt wahrscheinlich aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Man nimmt an, dass es sich wohl um einen sogenannten "Blauen Christus" handelt, der besonders im süddeutschen Raum verbreitet war. Dieser Name leitet sich von der vormals üblichen blauen Fassung ab, die unter der heutigen rötlichen Farbe aber nur noch ganz schwach erkennbar ist.

Die zwei Skulpturen des Heiligen Rochus (links) und des Heiligen Sebastian rechts) stammen wohl ebenfalls aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts.

Die Doppelmadonna stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Sie war ursprünglich eine Einzelfigur, die etwa um 1810 auf der Rückseite glatt geschliffen und sehr gelungen mit der zweiten Hälfte verkittet wurde.

Nach länger Auslagerung hängt nun auch das 1890 entstandene Bild "Der Maialtar / Le moir de Marie" von Ottilie W. Röderstein (1859 - 1937), einer bekannten Hofheimer Künstlerin, wieder in der Bergkapelle. Es hing Ende des 19. Jahrhunderts in mehreren internationalen Ausstellungen, unter anderem 1893 in der Weltausstellung in Chicago.


Öffnungszeiten von Mai bis September:

Jeden Sonntagnachmittag zwischen 14.30 und 16.30 Uhr Besichtigungsmöglichkeit
Jeden Samstag um 08.00 Uhr Gottesdienst

 

Ihr Weg zur Bergkapelle:

Die Bergkapelle auf dem Kapellenberg können Sie über einen Fußweg erreichen. Ausgangspunkt ist der Wanderweg an der Straße Kreuzweg. Ca. 5 Gehminuten, steil ansteigend.

Prägender Teil der Fachwerkhäuserzeile, die auf den Fundamentresten der ehemaligen Stadtmauer errichtet wurde, ist der übrig gebliebene Rundturm der nach 1352 errichteten Stadtbefestigung. Ursprünglich wohnte hier der Gerichtsdiener. Dieser Umstand gab dem Turm den Namen "Büttelturm". Frühestens ab 1795 diente das Bauwerk als Synagoge (Betstube). Sie wurde in der Pogromnacht am 09.11.1938 verwüstet. Die Fachwerkhäuser zu beiden Seiten des Turms stammen aus dem 17. und 18. Jh. Anfang der 1980er Jahre erfolgte die Sanierung. 1983 eröffnete in dem Turm mit angrenzendem Fachwerkhaus eine Weinstube.

Das Blaue Haus in Hofheim - Grundstein für künstlerisches Leben.

1920 erwarb Hanna Bekker vom Rath, Schülerin der bekannten Ottilie W. Röderstein (1859 bis 1937), zusammen mit Paul Bekker den Landsitz am Kapellenberg von Dr. Albert Blank, einem Neffen eines der Firmengründer der Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning und dessen Schwester Laura Brüning, der Erbauerin des Landhauses (1881) und verlieh dem Haus eine blau-gelbe Farbgebung. Das „Blaue Haus“ – wie es später genannt wurde – entwickelte sich zum zeitweiligen Arbeitsdomizil vieler namhafter Künstler. Noch heute erstrahlt das Haus in blau-gelb. Auch wenn im Inneren nichts mehr an die Künstlerin erinnert und der verwunschene Garten teilweise bebaut wurde, geht niemand achtlos an dem Haus vorbei. Es erzählt von einer Zeit, als hier Künstler wie Emy Roeder, Willy Baumeister, Ludwig Meidner und Karl Schmidt-Rottluff zu Gast waren. Hanna Bekker vom Rath bot ihnen erholsame Tage in guter Luft und Hilfe in schweren Zeiten.

Das Haus ist heute in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

Das Wasserschloss ("alte Burg") und das Kellereigebäude im Altstadtbereich bildeten bis 1819 den sogenannten herrschaftlichen Kellereihof und waren durch Mauern und Tore von der Stadt getrennt.

Teile des Kellereigebäudes und des alten Wasserschlosses können aufgrund der C14-Methode in Kombination mit der Dendrochronologie dem Jahr 1425/26 zugeordnet werden. Von 1717 bis 1719 ließ der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn das Kellereigebäude ausbauen. Es diente als Wohnung und als Dienstgebäude für den Amtsvogt; das Gebäude war damit quasi Sitz der Regionalverwaltung. Da der Amtsvogt auch für die Vereinnahmung von Steuern und Abgaben zuständig war, wurde er auch Kellermeister genannt. Sein Dienstsitz hieß daher in der Stadt immer nur "die Kellerei".
 

Das Kellereigebäude diente nicht nur als Verwaltungssitz, sondern auch als Land - & Jagdsitz des Kurfürsten für sich und seine Gäste. Diese zusätzliche Nutzung erklärt auch einige Bauelemente, die man für ein bloßes Verwaltungsgebäude doch als übertrieben betrachten kann. Dazu gehört das großzügige Treppenhaus, aber auch das über dem Eingang befindliche Familienwappen.

An der östlichen Ecke des Kellereigebäudes befindet sich ein in das Haus integrierter Turm. Es handelt sich um einen von drei nachweisbaren Türmen der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Der Name "Hexenturm" geht darauf zurück, dass hier tatsächlich der Hexerei angeklagte Frauen inhaftiert waren. Auch andere Häftlinge sollen in dem Turm auf ihren Abtransport zum Gericht nach Höchst gewartet haben. Als Gefängnis diente er bis zum Jahre 1810. Auf diese Zweckbestimmung deutet auch die Bauweise des Turmes hin. Einst war er nur in einigen Metern Höhe vom Wehrgang der Stadtmauer aus zugänglich, an der Stelle der Tür befindet sich heute ein Fenster. Dort gab es einen Zwischenboden mit einer Einstiegsluke nach unten. Der innere Zugang zum Kellereigebäude wurde erst 1935 durch die Wand gebrochen.

1876 erwarb die Stadt das Gebäude und nutzte es als Schule. In der Zeit des ersten Weltkrieges wurde es für die Aufstellung preußischer Infanterieregimenter gebraucht, erlebte jetzt also auch eine militärische Nutzung. Als der Krieg vorbei war, quartierte sich ein Stab der französischen Besatzungsmacht hier ein. 1975 wurde das Kellereigebäude den Hofheimer Vereinen zur Nutzung überlassen und wird daher auch Haus der Vereine genannt. 2010 konnte eine zweijährige, grundlegende Sanierung abgeschlossen werden.

Seit Jahrhunderten überragt der Turm von St. Peter und Paul die Stadt Hofheim am Taunus und ist so zu einem Wahrzeichen geworden.

Die Kirche, die Sie heute vorfinden, hat mit dem ursprünglichen Bau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nur noch wenig gemein. Bekannt sind die Namen der beiden Baumeister Johann Schilburg und Johannes Bender. Mit Unterstützung der Herren von Falkenstein wurde eine Kirche gebaut, an ihrem schönen Spitzgewölbe als Bau der Gotik zu erkennen. Der Chorraum steht heute noch und ist als Seitenschiff in den Kirchenbau integriert. Bis zum Jahr 2000 wurde er als Taufkapelle genutzt. Ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert stammt der Turm der Kirche. Ihn weisen die Spitzbogenfenster im oberen Teil ebenfalls als gotisch aus.

Viele der Pfarrer haben an der Kirche bauen oder zumindest kleinere Veränderungen vornehmen lassen.

Aus dem frühen 16. Jahrhundert etwa stammt die Christusfigur aus der Kreuzigungsgruppe. Sie gilt als das wertvollste Kunstwerk der Kirche und wird einem Schüler Riemenschneiders zugeschrieben. Die ebenfalls zur Kreuzigungsgruppe gehörenden Figuren der Maria und des Johannes sind erheblich jüngeren Datums, wurden erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen, wenn auch nach alten Vorlagen. Das Gesamtwerk ist heute in einer Vitrine untergebracht.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im zeitgemäßen Barockstil vergrößert.

Um einer weiter wachsenden Gemeinde Raum zu geben, plante der Mainzer Dombaumeister Becker vor rund 80 Jahren eine Erweiterung in neobarockem Stil. Dazu passend erhielt der Kirchturm , der bis dahin einen achteckigen Turmhelm trug, einen Haubenhelm.

Als liturgischer Ort großer Bedeutung wurde mit der jüngsten Kirchenrenovierung der Taufbrunnen wieder ins direkte Blickfeld der Gottesdienstgemeinde gerückt. Das Taufbecken wird von vier Löwen getragen, die aus dem 13. Jahrhundert stammen und damit die wohl ältesten Ausstattungsstücke der Kirche sind.

Adresse: Hauptstr. 30, 65719 Hofheim am Taunus

Öffnungszeiten: täglich von 08.30 bis 17.00 Uhr, im Sommer bis 18.00 Uhr

Das 1993 eröffnete Stadtmuseum in Hofheim am Taunus befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des historischen Kellereibezirks. Das Museumsgebäude wurde 1717 von Johann Jakob Lipp als Wohnhaus für das von ihm erworbene Kurmainzer Hofgut errichtet. Im Laufe der Zeit waren immer wieder öffentliche Einrichtungen im Gebäude untergebracht, bis 1991 der Umbau zum Stadtmuseum erfolgte. Der Verbund von Alt- und Neubau öffnet die Sicht auf die umliegende Altstadt und verbindet das historische und das moderne Hofheim miteinander.

Die Dauerausstellung umfasst die Bereiche Kunst, Archäologie und Stadtgeschichte. Sonderausstellungen greifen unterschiedliche Themen und Aspekte der Sammlung auf. Ein umfangreiches Bildungs- und Vermittlungsangebot richtet sich gleichermaßen an ein jüngeres wie älteres Publikum.

 

Öffnungszeiten:

Dienstag 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr, Dienstag bis Freitag 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Samstag + Sonntag 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr

weitere Informationen erhalten Sie unter: www.hofheim.de/stadtmuseum 

Murmelbahn in der Hofheimer Altstadt

Im Schaufenster des Hauses Burgstraße 7 rattern seit Kurzem die Räder einer großen kupfernen Murmelbahn. Der Elektroniker Ernst Heye hat die etwa 220 Zentimeter hohe und 130 Zentimeter breite Bahn dort an Heizungsrohren installiert.

Sieben Tage in der Woche erwacht das Kugelspiel zwischen 12 und 17 Uhr zu jeder vollen Stunde zum Leben und lässt dann für etwa 20 Minuten die 31 Kugeln rollen. Aller Initiator und Auftraggeber ist der Besitzer des Hauses in der Burgstraße, Rainer Steinbrech. Er hatte den Künstler bei einer Veranstaltung im Kloster Eberbach kennengelernt und war begeistert. Ernst Heye hofft, dass die Passanten verweilen und sich am Spiel der Murmeln erfreuen. Der Titel der Installation lautet "Die Leichtigkeit des Seins". Ein Elektromotor transportiert die Kugeln nach oben, von wo aus sie sich auf verschiedenen Wegen auf der Bahn nach unten bewegen. In den vergangen 30 Jahren hat der Elektroniker aus Dorsten in seiner Freizeit 150 dieser Bahnen gebaut. 1000 Stunden hat Heye an der Bahn in der Burgstraße gebaut.