Nachhaltige Bewirtschaftung des Hofheimer Stadtwaldes
„Seit der Zertifizierung 2016 hatte uns das Forest Stewardship Council (FSC) zuvor Jahr für Jahr beste Noten für die Bewirtschaftung des Hofheimer Stadtwalds vergeben und eine sehr naturnahe Arbeit attestiert. Nun haben wir das Siegel, dass dem weiterhin so ist“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. „Wir sind froh, dass wir das FSC-Zertifikat wie erwartet für unseren Stadtwald zurückerlangen konnten. Positiv bewertet wurde die Arbeitsgüte der eigenen Forstwirte und Unternehmer sowie die naturnahe Bewirtschaftung des Stadtwaldes“, sagt Stadtrat Bernhard Köppler, zuständiger Dezernent für den Stadtwald.
Das FSC-Zertifizierungssystem wird von einem international tätigen privatrechtlichen Verein zur Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern organisiert und sichert den verantwortungsvollen Umgang mit den globalen Waldressourcen. Möchte ein Waldbesitzer zertifiziert werden, dann beauftragt er eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft. Diese überprüft nach festgelegten Kriterien die Arbeitsweise und Ziele des Waldbesitzers und bestätigt deren Übereinstimmung mit dem FSC-Standard. Die FSC-Zertifikate gelten für eine Dauer von fünf Jahren.
Der Zertifizierungsansatz des FSC beruht auf zehn Prinzipien, die an wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Umweltinteressen gleichermaßen ausgerichtet sind. Die Anpassung der Grundprinzipien und Kriterien des FSC an die regionalen Verhältnisse in Form von nationalen FSC Waldbewirtschaftungsstandards ist Aufgabe der FSC Arbeitsgruppe Deutschland
Der Hofheimer Stadtwald ist mit einer Betriebsfläche von 1.414 Hektar der größte kommunale Waldbesitz im Main-Taunus-Kreis. In Betrieben über 1.000 Hektar Waldbesitz fordert FSC fünf Prozent der Waldfläche als Referenzflächen aus der Nutzung zu nehmen. Derzeit befinden sich 8,7 Prozent der Betriebsfläche außerhalb der Bewirtschaftung.
Die das Waldbild bestimmenden Baumarten waren zum Zeitpunkt der letzten Inventur 2011 Buchen mit 34 Prozent und Eichen mit 33 Prozent. Als Mischbaumarten kommen Kiefer (7 Prozent), Fichte (6 Prozent) und sonstige Laubhölzer wie Ahorn, Esche, Kirsche, Erlen, Pappeln und viele andere vor. Drei Prozent der Bäume sind Douglasien. Bis auf die Fichte, deren Anteil aktuell auf 2 Prozent gesunken ist, sind die anderen Baumarten im Wesentlichen unverändert vertreten. Das FSC lässt einen maximalen Anteil von 20 Prozent nicht standortheimischer Baumarten je Waldbestand zu.
Die wichtigsten Funktionen, neben der nachhaltigen Erzeugung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, liegen in der Erholungs- und Schutzfunktion des Waldes. Dabei hat die Stadt die Rangfolge der Ziele klar definiert. Die Erholung und die Schutzwirkungen des Waldes stehen vorne an. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass diese Funktionen aus der Waldbewirtschaftung mitfinanziert werden sollen. So werden die Überschüsse aus der Holzernte zum Beispiel in Naturschutzmaßnahmen, Verkehrssicherungen, die Müllentsorgung, Bänke und Rastplätze und die vielen und sehr gut ausgebauten Waldwege investiert.