Kinderstadt mit Nachhaltigkeits-Kiosk und Mini-Haus der Jugend

Die Hofheimer Kinderstadt läuft wieder auf Hochtouren. Geschäftiges Treiben hat an der Pestalozzi und der Main-Taunus-Schule Einzug gehalten. Jedes Kind hat seinen Traumberuf gefunden. Das ist mit dem gut organisierten Arbeitsamt ganz einfach. Mit den Bereichen Dienstleistung und Verwaltung, Handwerk und Künstlerisch-Kreatives, Gastronomie und Versorgung sowie der Freizeiteinrichtungen sind in der Kinderstadt alle Bereiche abgedeckt. Die 40 Übungsleiter und Übungsleiterinnen wurden in Wochenendseminaren geschult und haben sich intensiv mit dem inhaltlichen Thema der Kinderstadt auseinandergesetzt.

„Wir haben wieder Ausweise an einem Band zum Umhängen, die an einem Haken hängen. So können die Kinder schnell erkennen, welche Jobs noch verfügbar sind“, sagt der pädagogische Leiter der Kinderstadt, Bernd Schick. Jeweils 300 Kinder sind in den ersten beiden Ferienwochen von 9 bis 15.30 Uhr an den 17 Stationen der Kinderstadt unterwegs. Neu ist das Mini- Jugendhaus, unterstützt von der städtischen Jugendarbeit. Außerdem haben die Eco Kids das Umweltamt übernommen, bei dem die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Mittelpunkt stehen. Möglich ist die Kinderstadt auch dank der Unterstützung durch die Sponsoren Mainova AG, Fraport AG, Ikea Deutschland, Main-Taunus-Stiftung, Globus Baumarkt, Lions Club (Selgros) und Taunus Sparkasse.

Eine weitere Neuheit ist ein Nachhaltigkeit-Kiosk mit kindgerechten Informationen und Aufgaben rund um das Thema Nachhaltigkeit in Anlehnung an die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Der Fachbereich Klimaschutz und Umwelt der Stadtverwaltung bietet an zwei Tagen Programm zu den Themen „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und „Maßnahmen zum Klimaschutz“ an und leistet damit einen Beitrag zur nachhaltigen Bildung auf mit Blick auf Hofheim als Fair-Trade-Stadt. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die Elektro-Mobilität sowie die Entsiegelung von Flächen, die beispielsweise in Form von Quiz-Fragen den Kindern nähergebracht werden. In den kommenden Jahren wird es weitere Angebote zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Zuge der Ferienspiele geben.

Neben der Förderung von sozialen Kompetenzen bringt die Kinderstadt den jungen Hofheimerinnen und Hofheimern unmittelbar und transparent die inneren Strukturen eines demokratischen Systems nahe. Die für Kinder abstrakten Begriffe wie Gleichberechtigung, Wahlrecht, Mitbestimmungsrecht, Selbstständigkeit und Verantwortung werden in der Kinderstadt mit Leben gefüllt. Denn in der Hessischen Gemeindeordnung ist rechtlich verankert, dass Kinder und Jugendliche in politische Prozesse, die sie unmittelbar betreffen, einzubeziehen sind. 

Zudem nehmen in diesem Jahr erstmals fünf Kinder mit körperlich- und geistiger Beeinträchtigung an der Kinderstadt teil. Möglich ist das durch eine Kooperation mit der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Hofheim, die den Einsatz von drei geschulten Teilhabeassistentinnen zur Betreuung während der Kinderstadt ermöglichte. Die Assistentinnen begleiten die Kinder in einer Orientierungsgruppe.

Es gibt in der Kinderstadt mit der Bäckerei, der Schreinerei, Kunsthandwerk und Schmuck sowie Sport viele Stationen, an denen „gearbeitet“ werden kann. Die Kinder haben in einer Bürgerversammlung einen Bürgermeister und Stadträte gewählt. Das Projekt fördert auch soziale Kompetenz und das Gemeinschaftsgefühl der Kinder. Ein sichtbares Zeichen dafür ist der Ausweis, den jedes Kind um den Hals trägt. Darauf ist eine Reihe von Punkten, die sich die Kinder verdienen müssen. Dazu gehören auch die Punkte Soziales, Umwelt und Gemeinschaft, für die man sich selbstständig in die Gruppe einbringen muss. Es geht also nicht nur um die begehrten Kinderstadt-Taler, mit denen man sich als Bürger Leckereien, Grundstücke oder nützliche Dinge im Kaufhaus und anderen Stationen kaufen kann.