Zukunftsweisende Kooperation: Kreisstadt und HöMS starten Projekt

Die Kreisstadt Hofheim am Taunus startet eine Kooperation mit der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS). Die HöMS ist eine im Geschäftsbereich des Hessischen Innenministeriums stehende Hochschule der angewandten Wissenschaften, die in den Fachbereichen Polizei und Verwaltung sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge anbietet. Konkret startet die Zusammenarbeit mit einem Projekt der Hochschule zum Thema „Digitalisierung und Bürokratieabbau im kommunalen Praxisbeispiel“. Für das kommunale Praxisbeispiel möchte die Hochschule in Person von Prof. Dr. iur. Lars Dittrich und Dr. h. c. Ingo Endrick Lankau mit der Hofheimer Verwaltung zusammenarbeiten. Das Projekt startet im September 2025 und endet im Mai 2026. Die Auftaktveranstaltung begleitete die Staatssekretärin für Bundes- und Europaangelegenheiten Karin Müller im Hofheimer Rathaus.

Ziel ist es, die Organisationsbereiche Bürgerbüro und Öffentliche Sicherheit und Ordnung in den Blick zu nehmen“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. „Für die Unterstützung des HöMS-Projektes sprechen aus unserer Sicht die Nachwuchsförderung und die Ausbildung angehender Verwaltungskräfte des gehobenen Dienstes.“ Im ersten Schritt des Projekts werden die organisatorischen, rechtlichen und personellen Rahmenbedingungen für die Arbeit der jeweiligen Organisationseinheit ermittelt und analysiert. 

„Als Hochschule für angewandte Wissenschaft ist es (auch) unsere Aufgabe, auf bestehende Probleme hinzuweisen, an Lösungen mitzuarbeiten und die dafür notwendigen Fähigkeiten von Anfang an auch unseren Studierenden zu vermitteln. Sie sind als zukünftige Angehörige des gehobenen Dienstes das Rückgrat jeder Verwaltung und diejenigen, welche die erforderlichen Reformen an unserem Gemeinwesen maßgeblich anpacken und gestalten werden. Das erfordert eine fundierte Ausbildung aber in mindestens ebensolchem Maße auch Kreativität, Durchhaltewillen und Pioniergeist. 

Bei der vorliegenden Kooperation handelt es sich um ein Pilotprojekt, mit dem wir Digitalisierung und Bürokratieabbau als zentrale Probleme stärker betonen, indem wir beides zusammenführen: die Suche nach praxistauglichen Lösungen am konkreten Beispiel und eine zeitgemäße akademische Ausbildung unserer Studierenden“, erklärt der Präsident der HöMS Dr. Walter Seubert.

Im nächsten Schritt werden die vorherrschenden Arbeitsprozesse auf Vereinfachungs- und Digitalisierungspotentiale untersucht. Auf Basis dessen werden danach abstrakte Handlungsmöglichkeiten entwickelt, die zum Schluss nach ökonomischen, rechtlichen und verwaltungswissenschaftlichen Parametern bewertet werden und aus der Bewertung Vorschläge zur Umsetzung abgeleitet.

Zur Umsetzung des Projekts werden die Studierenden sowohl an der Hochschule als auch vor Ort in den Organisationsbereichen mit den dort eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammenarbeiten. Ferner sollen ihnen Sitzungsräume zur Verfügung gestellt werden, um temporäre Arbeitsplätze zu schaffen. Dies wird voraussichtlich wenige Stunden an je einem Tag in ausgewählten Wochen betreffen. Grundsätzlich sind die Arbeitsphasen für die Studierenden in den Zeiträumen September bis November 2025 sowie März bis Mai 2026 vorgesehen.

Die Kreisstadt selbst bildet Verwaltungskräfte des gehobenen Dienstes regelmäßig aus. Durch die Kooperation ergeben sich durch die umfangreiche, wissenschaftlich begleitete Ermittlung und Analyse mit Handlungsempfehlungen konkrete Möglichkeiten, die Prozesse im Bürgerbüro sowie im Ordnungsamt aus dem Blickwinkel der Bürgerinnen und Bürger, unter Berücksichtigung der Bedarfe des Verwaltungspersonals, im Hinblick auf Bürokratieabbau und Digitalisierung zu verbessern. Zudem sollen weitere Organisationsbereiche möglichst durch diese Erkenntnisse profitieren. Eine Ausdehnung des Projektes anhand eines weiteren Kurses ist grundsätzlich denkbar.