Hofheim hat zum 7. Mal die Interkulturelle Woche gefeiert

Mit jedem Jahr ist die Zahl der Veranstaltungen und der beteiligten Organisationen gestiegen: Bei der 7. Internationalen Woche gab es in Hofheim 22 Veranstaltungen von 19 verschiedenen Akteurinnen und Akteuren. „Ob bei den Kultur- und Sport-Events oder bei den Informationsveranstaltungen: Es gab viele Gelegenheiten, sich zu treffen, auszutauschen und kennenzulernen“, so Bürgermeister Christian Vogt.

Startschuss der Aktionswoche für Vielfalt war am Freitagabend ein Rap-Konzert. Sechs Rapper traten im Haus der Jugend im Alten Wasserschloss auf und feierten mit 250 Jugendlichen. Die bekannten Wortakrobaten Kartalnulldrei, D1NO, Vokuz und Du Maroc sowie der junge Roni aus Hofheim und Ardan aus Flörsheim sorgten mit ihren deutschen Reimen und mitreißenden Beats für Stimmung. Doch es gab nicht nur Musik, sondern auch Zeit für Gespräche und Fotos mit den Rappern sowie kleine Geschenke zur Erinnerung an den Abend.

Nur 100 Meter weiter gab es in der Stadtbücherei die Lesung „Yallah Deutschland, wir müssen reden“. Die Autorin Souad Lamroubal, Kind einer Gastarbeiterfamilie und heute Beamtin in einer deutschen Behörde, begeisterte ihr Publikum mit packenden und witzigen Zwiegesprächen mit „ihrem“ Deutschland. Moderiert und unterstützt wurde die Lesung vom Ausländerbeirat.

Ab Samstag gab es bei vielen Veranstaltungen der Interkulturellen Woche einen mobilen Stand, an dem unter dem Motto „Aus Steinen Wege bauen“ Steine bunt angemalt werden konnten. Unzählige bunte Steine verteilen sich nun in der ganzen Stadt. Das Ganze war ein Gemeinschaftsprojekt vom „WIR-Vielfaltszentrum“ des Kreises, von „WIR am Klingenborn“ der Hofheimer Wohnungsbau GmbH und von der Kreisstadt Hofheim am Taunus.

Wieder im Alten Wasserschloss feierten am Sonntag rund 100 Personen den Interkulturellen Abend. Die Theatergruppe der Bahá‘í-Gemeinde beeindruckte mit den szenischen Darstellungen #OurStoryIsOne. Fünf unterschiedliche Religionsgemeinschaften kamen im Anschluss für das Friedensgebet zusammen. Zum Schluss präsentierte die Tänzerin „Sheyda“ Formen des orientalischen, arabischen, persischen und indischen Tanzes.

Am Mittwoch ging es um das Thema „Queersein in der römisch-katholischen Kirche“. Im Movies Kino Hofheim wurde der Dokumentarfilm „Wie Gott uns schuf“ vorgeführt. Über 100 Mitarbeitende der katholischen Kirche wagten in dem Film ihr Coming Out. Einer von Ihnen: Franziskaner Bruder Norbert aus Hofheim. Gemeinsam mit Pfarrerin Heike Schuffenhauer aus Eppstein und ihrer Frau, die für eine katholische Einrichtung arbeitete, berichteten die Gäste auf dem Podium im Anschluss des Filmes, wie es ihnen persönlich ergangen ist.

Die Interkulturelle Woche endete am Sonntag mit der „Langen Tafel“. Rund 100 Hofheimerinnen und Hofheimer kamen mit Speisen, Getränken und Dekoration und machten die Lange Tafel zu einem bunten Ereignis.