Feierstunde am Samstag: Ländcheshalle ist offiziell eingeweiht

„Eigentlich ist dies ein Ort für Schmetterbälle, Freiwürfe und Elfmeter – und nicht für lange Reden“, so Bürgermeister Christian Vogt. „Aber heute geht es darum, dass wir trotz aller Hürden und Hindernisse einen wunderbaren Sportstandort in Wallau bekommen haben. Dazu haben viele beigetragen – besonders auch der TV Wallau mit seinem Engagement.“ Der Verein hatte rund 500.000 Euro für die Gesamtanlage aufgebracht.
Unterstützung hatte es auch vom Land Hessen gegeben, das den Neubau mit knapp einer Million (976.000) Euro gefördert hatte. Als Vertreter des Landes war Staatsminister Axel Wintermeyer vor Ort. „Es ist ein starkes Signal an den Vereins- und Schulsport, aber auch an die Zuschauerinnen und Zuschauer der Veranstaltungen, dass wir die Mehrzweckhalle von Seiten der Landesregierung so massiv unterstützen. Wir stehen zuverlässig an der Seite der Kommunen. Sportstätten sind immer auch Treffpunkt und damit ein Ort des Miteinanders sowie ein Standortfaktor. Das ist wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sport gibt aber auch gerade den jungen Menschen Halt und Struktur. Den Spielen der Handballoberliga wünsche ich hier allzeit viel Erfolg“, so Wintermeyer.
Rund eine Million Euro hatte auch der Main-Taunus-Kreis als Schulträger beigesteuert, weil die Halle von der Taunusblickschule genutzt wird. „Das Beispiel zeigt, wie Stadt und Kreis nicht nur zum Wohl des Sports, sondern auch der Schülerinnen und Schüler zusammenwirken“, erläuterte Landrat Michael Cyriax. Außerdem hatte die Mainova die Küche in der neuen Halle und die Tartanbahn mit rund 10.000 Euro unterstützt. Einen Zuschuss für die Küche gab es auch vom Ortsbeirat.
Aufgelockert wurde das Programm von zwei Tanzgruppen des Vereins „Waller Wespe“: den „Sugar Babes“ und der Gardetanzgruppe „McFlurry“. Außerdem zeigten die Ballettmädchen und die Leistungsturnerinnen des TV Wallau ihr Können. Grußworte steuerten Michael Kage, Präsident des TV Wallau, und Ortsvorsteherin Anja Hauzel bei. Zum Schluss gab es den Segen für das Gebäude von Pfarrer Gerhard Hofmann von der Evangelischen Kirchengemeinde Wallau und von Pfarrer Frank Schindling von der Katholischen Pfarrei St. Birgid Wiesbaden.
Gleich im Anschluss an die offizielle Feier widmete man sich dem eigentlichen Zweck der neuen Halle: Noch während das Buffet abgeräumt wurde, begannen die Spieler der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim und der HSG Hochheim/Wicker mit dem Aufwärmen für ihr Oberliga-Punktspiel. Am Vorabend war der Kunstrasenplatz vor der Halle bereits für das Fußballballspiel gegen die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt genutzt worden.
Zum Hintergrund: Die neue Ländcheshalle an der Straße „Am Rheingauer Weg 16a“ umfasst eine Dreifeld- und eine Mehrzweckhalle mit Foyer und Umkleiden, außerdem einen Gymnastikraum mit Spiegelwand. Geeignet ist die Halle für den Vereins- und den Schulsport, für Wettkämpfe und kulturelle Veranstaltungen. Die Dreifeldhalle – ausgerüstet mit Trennwänden und drei Teleskoptribünen – kann bis zu 600 Personen aufnehmen, die Mehrzweckhalle ist auf bis zu 199 Personen ausgelegt. Die Außenanlagen – Kunstrasenplatz, Tartanbahn, Weitsprunggrube und Flutlichtanlage – sind bereits seit 2019 in Betrieb. Nach Angaben von Bürgermeister Vogt ist die Halle für jede und jeden nutzbar: Im Innen- und Außenbereich sind alle Wege barrierefrei und optisch, akustisch und haptisch ausgestattet. Zum Beispiel gibt es kontraststarke Farben an Treppen, Böden und Wänden, außerdem Blindenleitstreifen und einen Aufzug. Darüber hinaus ist das Gebäude mit Photovoltaikanlage und Wärmepumpen, LED-Beleuchtung und energiesparenden Wärmestrahlplatten energieeffizienter konstruiert, als es der Gesetzgeber vorschreibt. Dadurch konnte die Stadt einen zinsverbilligten Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Halle, die Zuwegungen und die Parkplätze auf rund 14 Millionen Euro.