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Klimafolgenanpassung

Angesichts der stetig zunehmenden Betroffenheit ist eine kommunale Anpassung an die Folgen des Klimawandels von essentieller Bedeutung. Während beim Klimaschutz die Reduktion der Treibhausgasemissionen im Fokus steht, dient die Klimaanpassung dazu, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden bzw. sie abzumildern, zum Schutz der Bevölkerung, der Umwelt und der Natur.

Die Klimaanpassung in Hofheim

Die Folgen des Klimawandels sind schon längst auch in Hofheim zu spüren: Hitzeperioden, Dürren, Starkregen und Überschwemmungen treten häufiger und stärker auf und haben große ökologische, soziale und ökonomische Auswirkungen. Dazu kommen auch eher langsam fortschreitende Prozesse wie Bodendegradationen, sinkende Grundwasserspiegel, Waldschäden und Veränderungen von Flora und Fauna. Eine vorsorgende Politik und eine kommunale Klimaanpassung sind daher unerlässlich.

Mit der Erstellung eines integrierten Konzeptes zur Klimaanpassung und zum natürlichen Klimaschutz bereitet sich die Kreisstadt Hofheim am Taunus auf die zu erwartenden Folgen der Klimaveränderungen vor und passt sich daran nachhaltig an. 

Das Konzept soll die Klimaanpassung in Hofheim nachhaltig verankern und als Planungshilfe und strategische Entscheidungsgrundlage für zukünftige Maßnahmen dienen. Die Entwicklung einer Gesamtstrategie zur Klimaanpassung mit besonderer Berücksichtigung der Schnittstellen “Natürlicher Klimaschutz” und “Stärkung der Biodiversität” steht dabei im Vordergrund. Mögliche Synergien und Wechselwirkungen mit den Maßnahmen des Klimaschutzes werden besonders beachtet. 

Die Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes wird vom Bundesumweltministerium (BMUV) über die „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ gefördert. Initiiert wurde die Förderung im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel als eine von vielen Maßnahmen, um ein integriertes, nachhaltiges Klimaanpassungsmanagement auf kommunaler Ebene zu etablieren und somit die Eigenvorsorge auf regionaler und lokaler Ebene zu stärken.

Das Konzept befindet sich aktuell in der Ausschreibungsphase und wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 fertiggestellt.

 

Weitere Informationen zum Thema Klimaanpassung und zur DAS-Förderung finden Sie hier: 

BMUV: Anpassung an den Klimawandel sowie hier: Förderung zur Klimaanpassung | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) (z-u-g.org) 

Der durchdachte, naturnahe Umgang mit dem Niederschlagswasser und die (Wieder-) Begrünung von Flächen sind wichtige Maßnahmen, die es kurzfristig zu ergreifen gilt. Die Erhaltung, Aufwertung und Neuschaffung von Grün- und Blauinfrastrukturen (Straßenbäume, Parks, Dach- und Fassadenbepflanzungen, Versickerungsanlagen, Teiche und Feuchtgebiete) ermöglicht unter anderem die Kühlung der Stadtluft und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Mikro- und Stadtklimas. Durch die Schaffung zusätzlicher grüne und blaue Flächen entstehen lebenswerte Orte, die sowohl zur Steigerung der Lebens- und Wohnqualität der Bürgerinnen und Bürger als auch zur Förderung der städtischen Biodiversität dienen.

Derzeit wird ein kommunales Regenwassernutzungskonzept erarbeitet, welches diverse Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung enthält, die einen Beitrag zur Klimaanpassung und zum natürlichen Klimaschutz leisten (darunter Entsiegelungs- und Wiederbegrünungsmaßnahmen und Dach- und Fassadenbegrünung). Welche Maßnahmen zeitnah umzusetzen sind, wird aktuell noch geprüft. 

Zudem plant die Initiative „Essbare Stadt Hofheim“ in Zusammenarbeit mit der Verwaltung die Pflanzung von standortangepassten und hochdiversen „essbaren Mikrowäldern“ nach der Miyawaki-Methode (japanischer Pflanzensoziologe). Auf einer kleinen Pflanzfläche ab 100 qm werden viele unterschiedliche Arten standortheimischer Obst- und Nussbäume, Stauden und Sträucher gepflanzt, die zum natürlichen Klimaschutz und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt beitragen und die lokale Artenvielfalt fördern.

Die Folgen des Klimawandels können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Hitzewellen, UV-Strahlung und bodennahes Ozon können zu Dehydrierung, Hitzschlag und Herz-Kreislauferkrankungen führen oder sogar lebensbedrohlich werden. Um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, wurden schon erste Präventionsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen initiiert. Das Hitzetelefon des Main-Taunus-Kreises warnt zum Beispiel ältere Menschen kostenfrei vor bevorstehenden Hitzewellen und gibt Tipps zum eigenen Schutz bei heißen Tagen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: Mit Hitzetelefon die heißen Wochen überstehen (mtk.org)

Die Stadt Hofheim lässt außerdem einen Trinkwasserbrunnen in der Stadtmitte (in der Nähe vom Hof Ehry) installieren, um eine kostenfreie Möglichkeit zur Hydrierung und Abkühlung bei heißen Tagen anzubieten. Die Maßnahme wird im Rahmen des Projektes „Begrenzung der negativen Auswirkungen des Klimawandels in hessischen Kommunen“ des Hessischen Umweltministeriums (HMUKLV) gefördert. 

Folgende Geschäfte  in der Hofheimer Altstadt bieten zudem als Refill-Station kostenfreies Leitungswasser an:

  • Juwelier Hoeltke, Hauptstraße 69

  • Schwanenapotheke, Alte Bleiche 4

  • Edel & Süß, Krebsgasse 15

  • Weltladen Hofheim, Burgstraße 16

  • HOF&HEIM Conceptstore, Hauptstraße 58-60

Wer eine Flasche dabei hat, kann diese in Geschäften mit dem Refill-Aufkleber kostenlos auffüllen lassen und aktiv zur Plastikreduzierung beitragen. 

Weitere Informationen zu Refill-Deutschland erhalten Sie unter: Refill Deutschland | Plastikmüll vermeiden | Leitungswasser auffüllen (refill-deutschland.de)