Die Kreisstadt Hofheim am Taunus erarbeitet aktuell ein Klimaschutzkonzept. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen.
Das Herzstück des Konzeptes wird ein Maßnahmenkatalog sein, der konkret entwickelte Klimaschutzmaßnahmen enthält, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen. Diese Klimaschutzmaßnahmen werden unter der Mitwirkung der Hofheimer Bürgerinnen und Bürger erarbeitet. Denn nur gemeinsam können die gesteckten Klimaschutzziele erreicht werden!
Bürgerinnen und Bürger können sich aktiv in den Prozess mit einbringen und im Zeitraum vom 16. Januar bis 29. Februar 2024 an einer Umfrage zum Thema Klimaschutz teilnehmen und dort ihre Vorschläge und Ideen für Klimaschutzmaßnahmen in einer interaktiven Karte Hofheims eintragen. Die Ergebnisse fließen dann in die weitere Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mit ein.
Die Online-Umfrage ist beendet und wird zum aktuellen Zeitpunkt ausgewertet.
Auftakt für das Konzept am 25. Januar 2024: 166 Vorschläge für den Klimaschutz
Genau 166 Kärtchen wurden bei der Auftaktveranstaltung zum städtischen Klimaschutzkonzept auf Pinnwänden und Magnettafeln befestigt. Darauf hatten die knapp 70 interessierten Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge zum Thema notiert. Sie sollen in das Klimaschutzkonzept der Stadt einfließen. Manche Maßnahmen richten sich an die Bürgerinnen und Bürger selbst – zum Beispiel „Raumtemperatur senken“ oder „im Hofladen einkaufen“. Bei anderen ist die Stadt die Adressatin: „mehr Bäume in der Innenstadt“, „Trinkwasserspender in der Innenstadt“. Wieder andere zielen auf den Kreis – zum Beispiel beim Thema Schulessen – oder auf die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft – beim Thema „Colibri“-Kleinbusse.
Daran werde deutlich, dass „Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf allen Ebenen aufgerufen sind, Klimaschutzmaßnahmen konsequent auf den Weg zu bringen und umzusetzen“, sagte Erster Stadtrat Daniel Philipp bei der Veranstaltung. „Von der globalen bis zur lokalen Ebene und bis zu einzelnen Bürgerinnen und Bürgern sind wir alle gefordert.“ Philipp ist seit Januar Dezernent für „Klimaschutz und Umwelt“.
Bürgermeister Christian Vogt sah einen regen Austausch: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren hoch motiviert; es wurde viel gefragt und es kamen viele Anregungen zusammen.“ Diese Anregungen werden nun von der Klimaschutzmanagerin Monique Delbos und dem Energiedienstleister „Energielenker“ gesichtet und ausgewertet. Dabei gibt es vier Kategorien: Private Haushalte, Mobilität, Erneuerbare Energien und Klimaanpassung.
Präsentationen der Auftaktveranstaltung
Klimaschutzmanagerin für die Kreisstadt
Erstmals gibt es im Rathaus eine Klimaschutzmanagerin: Die Geowissenschaftlerin Monique Delbos widmet sich ab sofort der Frage, was die Kreisstadt Hofheim am Taunus für den Klimaschutz tun kann. „Schon jetzt ist der Klimawandel für alle spürbar“, so Bürgermeister Christian Vogt. „Auch Hofheim hatte im vergangenen Sommer mit Dürre und Waldbränden zu kämpfen.“
Monique Delbos‘ Aufgabe besteht zunächst einmal darin, den Ist-Zustand zu analysieren und eine Treibhausgas-Bilanz zu erstellen. Sie geht der Frage nach, wo man besonders viel Energie einsparen kann – zum Beispiel durch Umstellung auf LEDs und durch energetische Sanierungen. „Klimaschutzmanagement hilft nicht nur dabei, Emissionen zu verringern – sondern auch Kosten.“ Dabei liegt ihr Fokus auf der Kommune selbst, aber auch auf den Bürgerinnen und Bürgern. „Jeder kann kleine Dinge im Alltag verändern“, so Delbos, die selbst zum Beispiel mit dem Bus nach Hofheim zur Arbeit fährt.
Wer selbst eine Idee zum Thema Klimaschutz hat, kann sich gerne an sie wenden: unter der Telefonnummer 06192/ 202 412 oder per E-Mail an klimaschutz@hofheim.de. Sie plant auf jeden Fall Veranstaltungen zum Thema und möchte dabei auch gern mit den Schulen zusammenarbeiten.
Monique Delbos hat beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie gearbeitet und zuvor an der Goethe-Universität Frankfurt ihren Master in Geowissenschaften gemacht. Spezialisiert hat sie sich dabei auf die Erforschung der Klimaveränderungen der Vergangenheit. „Gerade deshalb möchte ich dazu beitragen, die Klimaveränderungen der Gegenwart zu begrenzen.