Jugend entscheidet
Nun können die Jugendlichen erfahren, dass es sich lohnt, sich vor Ort für die Demokratie und die Mitgestaltung der eigenen Stadt einzusetzen. Sie sollen sich für ein ganz konkretes Projekt engagieren können.
Zum Abschluss ihrer Besuche in den städtischen Gremien haben 17 Jugendliche aus dem Programm "Jugend entscheidet" der Hertie-Stiftung am 15. Februar an der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung teilgenommen.
Mit großer Freude wohnten sie den Abstimmungen über ihre Anträge bei, denen die Politikerinnen und Politikern mit großer Mehrheit zustimmten.
Zum Auftakt ihrer Besuche im Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur, Soziales und Integration (JSKSI) haben 17 Jugendliche aus dem Programm „Jugend entscheidet“ der Hertie-Stiftung in der Novembersitzung ihre Anträge der Politik vorgestellt. Weiter geht es am 24. Januar mit einer Sondersitzung des JSKSI, in der die Anträge der Jugendlichen diskutiert werden sollen. Anschließend werden die Anträge auf Basis der Ergebnisse der Beratungen im Sinne der Jugendlichen ausformuliert damit diese im Ausschuss beschlossen werden können. Die Anträge sollen dann wiederum am 15. Februar durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.
Treffpunkte für Jugendliche, überdachte Bänke, ein Skate- und Dirtpark, kostenlose Hygieneartikel und Neugestaltung der Spielwiese waren nur einige der vielen Ideen, welche die Jugendlichen bei den Thementagen von „Jugend entscheidet“ zu Papier brachten. Ende September waren 90 junge Menschen in das Hofheimer Rathaus gekommen, um sich an zwei Tagen Gedanken über ihr Leben in Hofheim zu machen. Sie kamen aus Hofheim oder sind Schülerinnen und Schüler der Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet. Zum Abschluss formulierten sie in Gruppen Anträge für eine fiktive Ratssitzung.
Folgende Anträge haben die Jugendliche beschlossen:
- Überdachte Bänke
- Treffpunkt für Jugendliche
- Obdachlosenheim
- Mädchenfußball
- Vintage Flohmarkt
- Kostenlose Hygieneartikel
- Neugestaltung des Parks
- Skate-/Dirtpark
Hofheim hatte sich erfolgreich für das Programm „Jugend entscheidet“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung beworben. Von bundesweit 151 Bewerbungen, wurden 15 Kommunen ausgewählt. Nun können die Jugendlichen erfahren, dass es sich lohnt, sich vor Ort für die Demokratie und die Mitgestaltung der eigenen Stadt einzusetzen. Sie sollen ein ganz konkretes Projekt entwickeln, gemeinsam darüber entscheiden und die Umsetzung begleiten.
Treffpunkte für Jugendliche, überdachte Bänke, ein Skate- und Dirtpark, kostenlose Hygieneartikel und Neugestaltung der Spielwiese waren nur einige der vielen Ideen, welche die Jugendlichen bei den Thementagen des Programms „Jugend entscheidet“ der Hertie-Stiftung zu Papier brachten. Ende September waren 90 junge Menschen in das Hofheimer Rathaus gekommen, um sich an zwei Tagen Gedanken über ihr Leben in Hofheim zu machen. Sie kamen aus Hofheim oder sind Schülerinnen und Schüler der Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet. Begleitet vom Verein „Politik zum Anfassen“ formulierten sie in Gruppen Anträge für eine fiktive Ratssitzung am Ende der Thementage.
„Wir wollen die Jugendlichen motivieren, ihre Meinung zu äußern und sie sollen erkennen, was ihre Stimme bewegen kann und ich denke, das ist uns im ersten Schritt geglückt“, sagte Bürgermeister Christian Vogt. Neun Anträge schafften es in die Abstimmung während der Ratssitzung der Jugendlichen. Vogt: „Es sind einige interessante Ideen dabei, die sich auch umsetzen lassen, sofern die Stadtverordnetenversammlung zustimmt.“ Nächster Termin für die beschlossenen Anträge ist die gemeinsame öffentliche Sondersitzung des Haupt-, Finanz-, und Beteiligungsausschusses sowie des Ausschusses für Jugend, Sport, Kultur, Soziales und Integration am 8. November 2022, 18 Uhr. Die Jugendlichen werden dieser Sitzung beiwohnen und beobachten, was aus ihren Anträgen wird.
Folgende Anträge haben die Jugendliche beschlossen:
1. Überdachte Bänke
2. Treffpunkt für Jugendliche
3. Obdachlosenheim
4. Mädchenfußball
5. Vintage Flohmarkt
6. Kostenlose Hygieneartikel
7. Neugestaltung des Parks
8. Skate-/Dirtpark
Nicht angenommen wurde der Antrag „Haus der Jugend und Disco“. In den Arbeitsgruppen während der Thementag hatten die Jugendlichen über die finalen Anträge hinaus viele weitere Ideen. Darunter der Vorschlag „Mehr freie Wände um legal Graffiti zu malen“ oder „die Unterführung sauber zu halten“. Manche möchten „die Städtepartnerschaften öffentlicher für Jugendliche machen“ oder fordern „mehr Mülltonnen“ sowie „bessere Spielplätze“. „Mehr Anreize, sich politisch zu beteiligen“ ist den Jugendlichen wichtig, vielleicht auch um sich für „sichere Fußgängerwege“, „Schülerrabatte“ und „mehr ÖPNV und pünktliche Busse“ einsetzen zu können, genauso wie für „besser organisierte Schulen“.
Infrastruktur bewegt die Jugend im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn: „Bessere Fahrradwege“, „Ladestationen für E-Roller und Handys“ und „Mehr E-Scooter“ sind Themen. Sportlich wünschen sich die Jugendlichen einen „Basketballplatz“ und einen „Ausbau des Fußballplatzes“. Erhalten werden soll auch die „Beratungsstelle für Jugendliche mit Behinderung“, ausgebaut die „Caritas-Beratungsstelle in Flörsheim“ und es soll „mehr Hilfe für Bedürftige, mit einer passenden Beratung für Schüler zu Beteiligung an dieser Hilfe“ geben. Aufenthaltsqualität spielt auch eine Rolle, so gehörten ein „Café für Jugendliche“, „Neue Weihnachtsverzierung in der Altstadt“ und „mehr überdachte außerschulische Essensplätze“ zu den Wünschen. Auch wenn es diese Wünsche nicht in die Stadtverordnetenversammlung geschafft haben, wird das Team Jugendarbeit prüfen, ob nicht doch der ein oder andere Wunsch erfüllt werden kann. Zumal das Team im Oktober durch zwei junge Frauen erweitert wird und gerade Angebote für Mädchen neu aufgelegt werden.
„In Hofheim soll künftig jeder Jugendliche die Chance haben zu sehen, dass er ein Teil des großen Ganzen ist und mitentscheiden kann, wie sein Leben und sein Alltag geregelt sind“, erklärt Bürgermeister Christian Vogt den Hintergrund der Bewerbung für „Jugend entscheidet“. Dabei sollten die Jugendlichen den Prozess von der Information, über faire Diskussionen und Meinungsbildung bis hin zum Treffen einer Entscheidung, die dann auch in die Tat umgesetzt wird, erleben. „Wir wollen die Jugendlichen motivieren, ihre Meinung zu äußern und sie sollen erkennen, was ihre Stimme bewegen kann.“ Kern des Beteiligungsprozesses ist ein mehrteiliges Entscheidungsverfahren, in dem die Jugendlichen zunächst in vom Verein “Politik zum Anfassen e.V.” moderierten Thementagen ihre Ideen, Vorschläge und Projekte einbringen und diskutieren. Im Anschluss arbeiten Politik und Verwaltung konkrete Vorschläge aus, die wiederum von den Jugendlichen diskutiert und priorisiert werden. Am Ende stimmt schließlich der Stadt- oder Gemeinderat in einer öffentlichen Ratssitzung ab und der Vorschlag wird umgesetzt.
Im Anschluss an den ersten Thementag wird es einen „bunten Abend“ mit Essen und Trinken geben. Die Jugendarbeit der Stadt Hofheim wirbt ab sofort bei den Jugendlichen im Stadtgebiet, in Vereinen und Schulen zum Mitmachen. Jugendliche aus Hofheim oder solche, die in Hofheim ihre Freizeit verbringen können dabei sein. Teil des Kommunalen Projektteams sind Christian Vogt (Bürgermeister), Erkan Satir (Jugendarbeit der Stadt Hofheim / Kommunale Ansprechperson für das Projekt), Bastian Schade (Mobile Jugendarbeit JJ), Carmen Weber (Jugendarbeit der Stadt Hofheim), Susanne Schindler (Leitung Fachbereich Soziales), Jonathan Vorrath (Pressesprecher), Andreas Hegeler (Stadtverordnetenvorsteher), Haluk Kaya (Ausschussvorsitzender Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur, Soziales und Integration), Niklas Schulze (Team Sport und Vereine).
Jede Kommune erhält für das Projekt eine eigene, professionelle Prozessbegleitung. Um im Zuge von „Jugend entscheidet“ lokale Veranstaltungen vor Ort durchführen zu können, erhalten die teilnehmenden Kommunen zudem eine finanzielle Unterstützung von 5.000 Euro. Gefördert werden Städte und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, in denen es noch kein etabliertes Format der Jugendbeteiligung gibt. Eine solche Beteiligung gibt es in Hofheim bislang nur für Kinder und Schüler in Form der Kinder- und Schülerparlamente.
Über die Gemeinnützige Hertie-Stiftung Die Arbeit der Hertie-Stiftung konzentriert sich auf zwei Leitthemen: Gehirn erforschen und Demokratie stärken. Die Projekte der Stiftung setzen modellhafte Impulse innerhalb dieser Themen. Im Fokus stehen dabei immer der Mensch und die konkrete Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und ist heute eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Der Name „Hertie“ geht zurück auf Hermann Tietz, Mitbegründer des gleichnamigen Warenhauskonzerns zum Ende des 19. Jahrhunderts.