Partnerstädte

Städtepartnerschaften bestehen schon sehr lange und reichen zum Teil bis in die 1920er Jahre zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg war es jedoch die britische Besatzungsmacht, die mit der Idee der Städtepartnerschaften zur Völkerverständigung beitragen wollte. Durch freundschaftliche Beziehungen zwischen deutschen und britischen Städten und deren Bürgern sollten Wunden heilen und Ängste, Vorbehalte und Vorurteile durch die Bürgerbegegnungen abgebaut werden. So entstanden persönliche Freundschaften, die sich über Kultur- und Sprachbarrieren hinwegsetzten. Schnell wurde der Gedanke auch von anderen Ländern aufgenommen. Insbesondere wurden zwischen deutschen und französischen Städten viele Partnerschaften geschlossen.

1967 verschwisterte sich Hofheim zunächst mit Chinon in Frankreich. 1980 erfolgte die Verschwisterung mit Tiverton in England, das bereits ebenfalls mit Chinon verschwistert war und ist, eine Dreieckpartnerschaft. Partnerschaftsverträge wurden 2008 mit Buccino in Italien und 2012 mit Pruszcz Gdański in Polen geschlossen. So pflegt Hofheim heute freundschaftliche Partnerschaften mit vier Städten in Europa. Die Benennung des Chinon- und Tiverton-Platzes in der Hofheimer Innenstadt sind ein äußeres Zeichen der Verbundenheit. 
Die Sitzungsräume im Rathaus tragen ebenfalls die Namen der Partnerstädte.

Um die Partnerschaften mit Leben zu erfüllen, hat es sich der Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften e.V zur Aufgabe gemacht, Besuche und Gegenbesuche für Bürgerinnen und Bürger aller fünf Städte zu organisieren. Meist sind die Besucher sowohl in Hofheim, als auch in den Partnerstädten privat untergebracht. Dies ermöglicht einen tiefen und sehr persönlichen Einblick in die Kultur und das Leben in der Partnerstadt. Es haben sich viele langfristige Freundschaften gebildet.

Ein besonderes Anliegen ist es auch Jugendliche am Programm der Städtepartnerschaften teilhaben zu lassen. So werden vom Förderkreis regelmäßig Programme, die speziell auf junge Menschen zugeschnitten sind, organisiert. Regelmäßig absolvieren zum Beispiel französische Schülerinnen und Schüler ein Praktikum bei einer Hofheimer Firma oder Behörde. Auch zwischen den Hofheimer- und den Partnerschafts-Vereinen gab und gibt es immer wieder direkte Begegnungen.

Die inzwischen lang bestehende Idee der Städtepartnerschaften hat auch noch heute ihre absolute Berechtigung. Die EU fördert die Bürgerbegegnungen und den direkten Austausch von Erfahrungen zu vielfältigen Themen von europäischem Interesse. „Ziel der Projektförderung ist es, viele Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen und mit unterschiedlichen sozialen und/oder beruflichen Zusammenhängen aus den Partnerstädten zusammenzubringen, um sie zur Auseinandersetzung mit der EU und den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen in Europa anzuregen.“

Zuständig bei der Stadt Hofheim für die Städtepartnerschaften im Dezernat V ist Herr Stadtrat Matthias Hees sowie Frau Wioletta Anderst-Bodenschatz. Beide nehmen Ihre Fragen und Anregungen gerne entgegen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Förderkreises Hofheimer Städtepartnerschaften (FHS).

 

Juni 2022: Forum der Vielfalt - Jugendliche aus den Partnerstädten treffen sich wieder

Unter dem Motto „Forum der Vielfalt – Grenzen gemeinsam medial überwinden“ trafen vom 2. bis zum 6. Juni Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren aus den Partnerstädten Hofheim, Chinon, Buccino und Pruszcz Gdański sowie in Hofheim untergebrachte ukrainische Kinder nach einer langen Corona-Pause aufeinander.

Ermöglicht wurde dieses Projekt vom Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften e.V. (FHS) mit Unterstützung der EU. Die Jugendlichen aus den Partnerstädten waren bei Gastfamilien untergebracht und freuten sich, das Pfingstwochenende mit allerlei Aktivitäten zusammen zu verbringen.

Nach der Ankunft der Gäste am 2. Juni empfing sie der zuständige Stadtrat für Städtepartnerschaften, Herr Matthias Hees. Danach ging es nach einem Imbiss und Getränken mit dem Gepäck zu den Gastfamilien. Am Morgen darauf trafen sich die Teilnehmer, um im Stadtmuseum die Ausstellung „Escape to Freedom“ zu besuchen und gemeinsam knifflige Aufgaben zu lösen. 

Danach führte es die Gruppe nach Frankfurt, wo nach dem Mittagessen eine mediale Schnitzeljagd, durchgeführt durch den Anbieter CityGames, in ländergemischten Einheiten begann.

Der Samstag startete an der Weingartenschule im „Schwarzen Theater“, um gemeinsam Szenen zu erarbeiten, die gefilmt werden sollten. Den Abend ließ man zusammen innerhalb der Gastfamilien ausklingen.

Am letzten Morgen probten die Jugendlichen zunächst die konzipierten Theaterszenen vom Vortag und füllten ein Evaluationsbogen aus. Nachmittags war dann ein gemeinsames Kochevent angesagt: An sechs Herden entstanden Köstlichkeiten aus den teilnehmenden Ländern. Diese wurden dann auf einem Büffet für die Teilnehmer und Gastgeber sowie für einige Gäste angerichtet. Vor dem Essen spielte die Band der Musikschule Hofheim unter Leitung von Herrn Andrade, es gab eine Präsentation der Städte und die Jugendlichen führten ihre erarbeiteten Szenen dem Publikum vor. Danach hieß es Abschied nehmen: Am Montag reisten die Gäste individuell ab mit dem Versprechen, sich anderen Städten wiederzutreffen.

Der Artikel wurde von Marie Charlotte Storch verfasst und vom FHS gekürzt bzw. ergänzt.

 

 

Oktober 2014: Fotowettbewerb der Partnerstädte

Unter dem Motto "Die Vielfalt unserer Städte - die Vielfalt Europas" trafen sich 43 Teilnehmer in Hofheim: elf aus Chinon, elf aus Tiverton, neun aus Buccino und 12 aus Pruszcz Gdański. Hinzu kamen sechs Teilnehmer aus Hofheim.

Sie nahmen am Jugendprojekt „So sehe ich meine Stadt“ teil, das aus einem Fotowettbewerb bestand sowie einem Aufenthalt in Hofheim mit Workshop zum Herstellen einer Broschüre und zahlreichen Themen zu Europa.

Der Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften e.V. hat dieses Projekt initiiert und umgesetzt. Bereits im Frühsommer 2014 hatten die Schülerinnen und Schüler von je einer Schule in Chinon, Tiverton, Buccino und Pruszcz Gdański und zwei Schulen in Hofheim die Fotos in ihren Heimatstädten gemacht und an Ingrid Bender geschickt, die das Projekt für den Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften organisierte.

Vom 6. bis 23. Oktober 2014 wurde alle Fotos in einer Ausstellung im Chinon Center gezeigt.

Mitte Oktober kamen die jungen Leute nach Hofheim. Der Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften hatte Gastgeber für alle Jugendlichen und Begleiter gefunden.

Nach der Begrüßung durch Ersten Stadtrat Wolfgang Exner und einem kleinen Film über Hofheim, gedreht von Sophie Hofmann, begann die Veranstaltung mit einem Sprachspiel. Die Jugendlichen begrüßten sich in allen Sprachen, sagten, wie alt sie sind, welche Hobbies sie haben und welches Lieblingsessen. Dabei wurde schnell klar, dass Polnisch für die deutschen, englischen, französischen und italienischen Jugendlichen die schwierigste Sprache war.

Gemeinsam mit Mediengestalter Bernd Sangmeister erarbeiteten die Jugendlichen aus den Fotos der Ausstellung und Texten eine Broschüre über alle Städte und in allen Sprachen. Diese Broschüre wurde gedruckt und von den Jugendlichen in den Partnerstädten verteilt.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch in der „Schlocker Stiftung“ in Hattersheim, um zu zeigen, wie benachteiligte Jugendliche am Arbeitsprozess teilnehmen können. Eine Führung durch die Werkstätten durch zwei Mitarbeiterinnen beeindruckte die Gruppe nachhaltig.

Mit Baguettes von der Bäckerei ausgestattet, ging die Fahrt weiter in die Weingartenschule nach Kriftel. Dort entstanden an sechs Herden Köstlichkeiten aus allen Ländern: fouées mit rillettes, chèvre oder Weingelee und tartes vigneronnes aus Chinon, minced beef pies with potatoes und fruit crumbles aus Tiverton, antipasti, pasta fresca mit Tomatensauce und gefüllte Pfirsiche aus Buccino, grüne Sauce mit Eiern und Kartoffeln, Frankfurter Würstchen, Kartoffelsalat und Spundekäs aus Hofheim. Die Gastfamilien und weitere Gäste waren begeistert und das Büffet von rund 110 Teilnehmern schnell geplündert.

Am nächsten Tag gab es, moderiert von Bürgermeisterin Gisela Stang, ein Impulsreferat von Alexander Wagner von der DGB Jugend Hessen Thüringen zum Thema Jugendarbeitslosigkeit. Nach Besuchen auf dem Gallusmarkt konnte Markus Judel, Vertriebs- und Serviceleiter bei der Firma Polar-Mohr, für einen Workshop gewonnen werden. Er referierte über die Produkte seiner Firma, deren weltweite Verbreitung, über Auszubildende und stellte in den Vordergrund, dass es für jeden wichtig ist, Sprachen zu lernen.

Am Nachmittag präsentierten die Jugendlichen, die Franzosen in historischen Kostümen, mitgebrachte Waren an einem Stand auf dem Gallusmarkt – zum Beispiel Marmelade und Weingelee, Antipasti in Öl, Weine, Chips, Karamellbonbons und Gegenstände aus einer Behindertenwerkstatt in Pruszcz Gdański.

Am „Europatag“ stand ein Europaquiz vom Institut für partnerschaftliche Zusammenarbeit ebenso auf dem Programm wie ein Referat von Thomas Mann, Mitglied des europäischen Parlaments, über seine Arbeit im europäischen Parlament und aktuelle Herausforderungen in Brüssel.

Am Nachmittag informierte Philip Hofmann, Mitarbeiter des städtischen Hauses der Jugend, die Gäste über Jugendarbeit in Hofheim, und die Gäste berichteten, wie diese in ihren Städten aussieht.

Bei einer Evaluation über die Begegnungstage gab es viel Lob. Das Programm löste Begeisterung aus, weitere Treffen sind erwünscht und Themen wurden vorgeschlagen.

Nach Ausflügen mit den gastgebenden Familien trafen sich alle am Abend im Jazzkeller Hofheim zum Abschiedsabend. Das beste Foto jeder Stadt wurde vom Förderkreis mit 50 Euro und einem kleinen Geschenk prämiert. Aus Chinon gewann das Bild „chateau dans un verre“, aus Tiverton „St. Peter’s church“, aus Buccino „Chiesa Madre“, aus Pruszcz Gdański „ Bernsteinring“,von der Bodelschwinghschule „Türmchen in der Frühlingsblüte“ sowie „Kellereigebäude bei Nacht“ von der Main-Taunus-Schule. Link zu den Fotos am Ende dieser Seite. Mit der Band „Not enough space“ bekamen die jugendlichen Gäste noch einen Eindruck von hausgemachter Musik, und die Stimmung war toll.

Am Tag der Abreise war so mancher traurig, dass die gemeinsame Zeit zu Ende war. Adressen wurden ausgetauscht, die facebook Aktivität ausgebaut und alle Jugendlichen hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Bei einem Nachtreffen für die Gastgeber wurden viele Fotos der Begegnung gezeigt werden. Die Bilder der Fotoausstellung traten ihre Reise in die Partnerstädte an. Beginnend mit Chinon wurden sie in den jeweiligen Städten circa vier Wochen ausgestellt.

Wer an der Arbeit des Förderkreises Hofheimer Städtepartnerschaften e.V. interessiert ist, findet Informationen, Reisen, Besuche und Termine auf dessen Webseite.

  • Termine 2024
ChinonReise in die Partnerstadt09. Mai - 13. Mai 2024
Pruszcz GdańskiReise in die Partnerstadt13. Juni - 18. Juni 2024
TivertonBesuch aus Tiverton05. September - 10. September 2024
BuccinoBesuch aus Buccino18. Oktober - 20. Oktober 2024