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BRÜCKE und Blaues Haus

Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff und die Sammlerin Hanna Bekker vom Rath

Eine Austellung im Rahmen des Kooperationsprojekts "Phänomen Expressionismus" des Kulturfonds Frankfurt RheinMain

In ihrem „Blauen Haus“ in Hofheim am Taunus baute Hanna Bekker vom Rath seit 1920 eine der bedeutsamsten Sammlungen des deutschen Expressionismus auf.
Der expressionistische Holzschnitt zählte zu den Schwerpunkten ihrer Sammlung.
Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, Gründungsmitglieder der Künstlergemeinschaft Brücke, waren mit herausragenden Arbeiten vertreten.
Karl Schmidt-Rottluff verbrachte produktive Aufenthalte in Hofheim. 1932 kam er zum ersten Mal und kehrte bis 1972 regelmäßig dorthin zurück. Häufig traf er im „Blauen Haus“ seine Freunde, vor allem Erich Heckel und Emy Roeder.

Die Ausstellung „BRÜCKE und Blaues Haus“ zeigt in diesem Kontext graphische Werke der Brücke-Künstler zum Thema der menschlichen Figur. Ob als Einzelfigur oder als Gruppe, als Akt, als Ausdruck eines geistigen oder seelischen Zustands oder als individuelles Portrait – das Sujet der Figur nimmt im Holzschnitt der Brücke-Künstler eine absolute Vorrangstellung ein.

Ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Figur kann an ähnlichen Motiven verglichen werden: in der Haltung – Stehende, Hockende, Liegende –, im Einzelportrait, Selbstbildnis oder in der Figurengruppe, im Interieur oder in der Natur.
In Einzelfällen wird die Ausführung auch in anderen Techniken vorgestellt, bei Heckel in der Skulptur „Trägerin“, bei Kirchner mit der Zeichnung „Liebespaar“ und bei Schmidt-Rottluff in dem farbenstarken Aquarell "Zwei Akte mit Negerplastik". Ergänzend werden Druckstöcke und Objekte, letztere aus dem Bereich der angewandten Kunst, präsentiert.

Das Thema Figur, in der eindrucksvollen graphischen Auseinandersetzung der Brücke-Künstler, wird einer Auswahl an Werken weiterer Künstler aus dem Sammlungsnachlass Hanna Bekker vom Rath gegenübergestellt. Gezeigt werden Skulpturen von Alexander Archipenko und Emy Roeder, es finden sich Portraits und Köpfe von Hanna Bekker, Ida Kerkovius, Ludwig Meidner, Ernst Wilhelm Nay und Emil Nolde, und es sind Akte und Figuren von Alexej Jawlensky, Käthe Kollwitz und Rolf Nesch zu sehen. Karl Schmidt-Rottluff rundet die Präsentation ab mit Portraits von Hanna Bekker und Beispielen kunsthandwerklicher Arbeiten.

Viele dieser Künstler waren Gäste in ihrem "Blauen Haus" in Hofheim, manche fanden hier ein Arbeitsrefugium während des Dritten Reiches. Einige Künstlerportraits der Malerin Hanna Bekker dokumentieren diese Künstlerfreundschaften, die auch und gerade während der Zeit des Dritten Reichs Bestand hatten. Dieser zusätzliche Aspekt belegt, wie sich das Thema des Projekts „Phänomen Expressionismus“ am Beispiel der Malerin, Sammlerin und Mäzenin Hanna Bekker vom Rath in Hofheim und der Region verorten lässt.

Die rund 100 ausgestellten Werke stammen aus privaten und öffentlichen Sammlungen sowie aus dem Besitz des Stadtmuseums Hofheim.

Ein Rundgang durch die Räume des „Blauen Hauses“ wurde eigens für die Ausstellung rekonstruiert. Die Installation vermittelt einen Eindruck, wie sich Hanna Bekker vom Rath mit ihren Kunstwerken umgab und mit ihnen lebte.

Führungen, Vorträge, Lesungen, Konzerte und eine Finissage begleiten die Ausstellung "BRÜCKE und Blaues Haus". Workshops für Jugendliche und Erwachsene laden zum praktischen Arbeiten ein.

Katalog, 132 Seiten, 15,00 €
Henrich Editionen, Frankfurt am Main
ISBN 978-3-921606-72-8


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Eine Ausstellung im Rahmen des Kooperationsprojekts „Phänomen Expressionismus“, ermöglicht durch
● Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH

Gefördert von
● Mainova AG
● ArtRegio/Sparkassenversicherung
● Förderkreis Stadtmuseum Hofheim am Taunus e.V.
● 1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse
● Maximiliane Kraft, Hofheim

Veranstalter: Magistrat der Stadt Hofheim am Taunus – Stadtmuseum/Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit Cine-Park Hofheim, Förderkreis Stadtmuseum Hofheim am Taunus e.V., Kunstverein Hofheim e.V., Ludwig-Meidner-Gesellschaft e.V., Main-Taunus-Kreis, Marta Hoepffner-Gesellschaft für Fotografie e.V., Musikschule Hofheim – Akademie und Team Stadtkultur

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