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Friedel Schulz-Dehnhardt

Rückschau auf ihr künstlerisches Schaffen

Naturanblicke steigern sich ins Phantastische
Eine Rückschau auf alle Schaffensperioden, der am 14. Juni 1909 geborenen Malerin Friedel Schulz-Dehnhardt, präsentiert das Stadtmuseum Hofheim am Taunus in seiner nächsten Ausstellung. Eröffnet wird die Schau am Freitag, den 18. 6. um 20.00 Uhr. Zu sehen sind rund 60 Werke, angefangen mit einem Ölbild aus dem Jahre 1930 bis zu den jüngsten Arbeiten, die im Hofheimer Atelier entstanden sind. Gezeigt wird diese Retrospektive bis zum 18. Juli, die Präsentation wird ergänzt durch einen umfangreichen Katalog (90 S., DM 25,-)

Zu ihrem Leben
Friedel Schulz-Dehnhardt (FSD) gehört zu den Zeitzeugen, die das zu Ende gehende Jahrhundert in aller Intensität miterlebt hat: zwei Weltkriege, umwälzende Ereignisse in Politik und Wirtschaft sowie gravierende Veränderungen in der bildenden Kunst.
1909 in Tann/Rhön geboren, kristallisiert sich bereits in jungen Jahren heraus, daß ihr Lebensweg von der Kunst und hier besonders von der Malerei geprägt sein wird. Ihr Kunstunterricht beginnt im Pädagogischen Seminar Mülhausen Düsseldorf und endet bei Ida Kerkovius in deren Stuttgarter Atelier sowie im „Blauen Haus“ in Hofheim.
Nach Tann/Rhön und Fulda lebt FSD zunächst in Frankfurt am Main, wo sie zusammen mit der Fotokünstlerin Marta Hoepffner dem dortigen Künstlerkreis angehört und erste Ausstellungen macht. Sie lernt den Maler Günter Schulz-Ihlefeldt kennen, der im Städel in seinem Meisteratelier unterrichtet. Die beiden heiraten 1942, als Günter Schulz-Ihlefeldt aus Rußland auf Kriegsurlaub nach Frankfurt kommt. 1943 ausgebombt, zieht FSD nach Hofheim, wo sie bis heute lebt und arbeitet.

Begegnungen
Es ist Hanna Bekker vom Rath, die starken Einfluß auf ihren künstlerischen Werdegang nimmt. Im sog. „Blauen Haus“ der Malerin, Kunstsammlerin und Mäzenin gehen bedeutende Künstler ein und aus: Karl Schmidt-Rottluff, Ida Kerkovius, Willi Baumeister, Erich Heckel, Ludwig Meidner, E.W. Nay, Hans Purrmann, Siegfried Shalom Sebba. Die Begegnung mit diesen Malern und vielen anderen Künstlern beeinflussen, wenn auch indirekt, FSD`s eigenes Schaffen.
1954 errichten Hanna Bekker vom Rath und FSD im Garten des „Blauen Hauses“ ein neues Gebäude, indem neben einer Wohnung und Atelier für FSD auch ein großes Atelier für Karl Schmidt-Rottluff, der sich in den Sommermonaten regelmäßig mit seiner Frau Emy in Hofheim aufhält, zur Verfügung steht. In dieser räumlichen Nähe kann FSD nun Schmidt-Rottluff oft beim Malen seiner zahlreichen Bilder zusehen. Mit Hanna Bekker, dem Ehepaar Schmidt-Rottluff und Ida Kerkovius ist FSD in lebenslanger Freundschaft verbunden.

Zu ihrem Werk
„Die Ölbilder von FSD steigern Naturanblicke ins Märchenhafte. Sei es eine Küstenlandschaft oder ein irrealer Wald, stets klingt ein Hauch moderner Romantik mit, ... . Sie gleiten in das farbige Zwischenreich, in dem Seelisch-Explosives neben behaglich zu wandelnden Pfaden liegt; indem sich Gegenständliches mit dem Ungegenständlichen verbindet, Hellsichtiges mit Traumhaft-Gespenstischem blüht“, lauten Pressestimmen über FSD´s Bilder.
Immer wieder sind es folgende Attribute, mit denen FSD`s Arbeiten charakterisiert werden: phantasievoll, traumverloren, leuchtend, poetisch, imaginär ... . Und es ist irrelevant, welches Material sie anwendet, immer entstehen Bilder, die unverwechselbar ihre Handschrift tragen. Auch in ihrem umfangreichen grafischen Werk zeigt sie ihren eigenen Duktus. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln entstehen vielartige Objekte aus Holz, Kunststoff, Glas, Kunststein und aus gefundenen Gegenständen. Als „Werkfrau“ stellt sie Bildapplikationen aus textilen Materialien, Mosaiken, Sakralglasfenster u.a. her.
In FSD´S gesamten Werk zeigt sich ihr lebensbejahendes Wesen: mehr utopische Hoffnung als Apokalypse.

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