Veranstaltungskalender Hofheim am Taunus

Der Karfreitag ist der Tag, an dem Jesus Christus getötet wurde. Alljährlich begehen die Christen in aller Welt diesen Tag mit besonderen Gottesdiensten und Feiern. Seine uns durch die Evangelisten überlieferte Leidensgeschichte spielt bei diesem Anlass eine sehr große Rolle. Schon früh begannen die Christen diese Geschichte besonders zu gestalten. So wurde der Evangelientext gesungen und auf mehrere Sänger verteilt. Noch im 17. Jahrhundert beschränkte sich dieser Vortrag auf den reinen Text des Evangeliums, jedoch begann man, diese Passionen durch mehrstimmige Gestaltung dramatisch auszugestalten. Auch Instrumente wurden eingesetzt. Im 18. Jahrhundert begann man durch Choräle und betrachtende Arien den Text auszudeuten. Dies hat J. S. Bach in seien Passionen zur Vollendung geführt. Schon früh in seinem Wirken hat er sich mit der Gestaltung der Passionen beschäftigt. So hat er im Jahr 1712/1713 eine Markus-Passion von R. Keiser in Weimar aufgeführt. Die Stimmen hat er eigenhändig abgeschrieben. In dieser Passion finden wir alle Elemente, die Bach in seinen späteren Passionen verwendet. Der Evangelist wird von der Orgel und einem Bassinstrument begleitet, Choräle unterbrechen die Handlung und regen zum Nachdenken an, Arien reflektieren das Geschehen, die Einwürfe der Jünger, der Volksmenge und der Hohepriester werden in dramatischen Chören gestaltet. Ähnlich wie in Bachs Matthäuspassion werden die Christusworte durch die zusätzliche Begleitung des Orchesters hervorgehoben. All dies verdichtet sich beim Hörer zu einem intensiven Miterleben des Passionsgeschehens.