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Lederindustrie

Mühlen und Lederindustrie im Lorsbachtal

Am Ufer des Schwarzbachs und seiner Zuläufe reihten sich um 1850 mehr als 50 Mühlen aneinander. Eine Ausstellungsinstallation zeigt die Verteilung der Mühlen im Lorsbachtal zwischen Lorsbach und Hofheim. Die Öl- und Getreidemühlen, Hammer-, Papier- und Walkmühlen dienten mehreren Generationen als Lebensunterhalt. Müller, Fuhrleute, Köhler, Gerber, Mühlenbauer, Schmiede und Schreiner arbeiteten hier Hand in Hand.

Parallel zur Portefeuille- und Schuhwarenindustrie im Rhein-Main-Gebiet entstanden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts viele Gerbereien und Lederfabriken. Neue Besitzer wandelten zehn der 15 Mühlen in Lederfabriken und Gerbereien um, weitere Fabriken entstanden im Umfeld. Die Feinlederherstellung brachte den Menschen im Lorsbachtal bescheidenen Wohlstand.

In der Ausstellung werden die verschiedenen Arbeits- und Produktionsschritte erklärt, vom Häuten bis zur Veredelung des Leders, der sogenannten Zurichtung. Darüber hinaus zeigt ein Film den Fabrikationsablauf einer Lorsbacher Lederfabrik in den 1950er Jahren.

Eine Auswahl der gebräuchlichsten Maschinen und Hilfsstoffe wird im Museum präsentiert. Viele Spezialarbeiten blieben jedoch Handarbeit. Heute nicht mehr angewendete Herstellungsverfahren sind beispielhaft vertreten.

Die wechselnde Mode verlangte eine Vielzahl an Oberflächendesigns, den Ledern wurden – wie noch heute – künstliche Narben oder Phantasiemuster aufgepresst. Im Museum ist eine hierzu gebräuchliche große Chagrinier- und Bügelpresse zu sehen.
Lederwaren der 1840er bis 1970er Jahre zeigen die Weiterverarbeitung zu Gegenständen des alltäglichen Bedarfs. Eine Vielzahl von Materialproben ermöglicht es den Besuchern, verschiedene Lederarten und -eigenschaften „hautnah“ zu vergleichen.
Noch um 1960 prägten zahlreiche Lederfabriken das Stadtbild Hofheims, doch Konkurrenzdruck, hohe Umweltschutzauflagen sowie die Verlagerung der Produktion ins Ausland führten zur Schließung der Klein- und Mittelbetriebe.

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